Das Buch ist da!
Neugiergig?
Leseprobe
Hier könnt ihr ganz unkompliziert in den ersten Band reinschnuppern!
Taschenbuch: 16,90€
ISBN: 978-3-9894-2273-5
Denker und Tüftler haben in den rattenzerfressenen Hinterhöfen von Warlsen noch nie lange überlebt. Den unmöglichen Traum vom Fliegen träumt Ykar darum nur leise – er gilt schließlich ohnehin als Schwächling. Doch dann beobachtet er das Unmögliche: Eine bemannte Flugmaschine fällt vom Himmel und beweist damit, dass die Dampfmaschine viel mehr kann, als nur die Fabriken zu betreiben. Doch wie soll er mehr darüber herausfinden, wenn seine Schwester Thena gefährliche Freundschaften schließt, ein charismatischer Prediger zweifelhafte Ziele verfolgt und die politischen Intrigen sich zu einem Krieg zusammenbrauen? Als dann auch noch eine laufende Festung die Stadt zu vernichten droht, könnten selbst Geschwisterbande reißen.
Eine Stadt wie Warlsen ist nicht gnädig mit den Hinterhöflern. Schon gar nicht mit einem schüchternen Tüftler wie Ykar. Dabei wird er eigentlich zu unrecht immerzu als Schwächling und Feigling beschimpft, denn Ykar mag zwar nicht besonders viel Muskelkraft haben und sich in vielen Situationen eher zurückhalten, aber er nutzt eben sein kluges Köpfchen. Kaum jemand kann Maschinen so schnell verstehen wie er und niemand bastelt sich aus Schrottteilen so gut funktionierende Hilfsmittel. Und wenn ihn eine neue Maschine begeistert hat, schafft er es auch mal, seine Angst zu vergessen und viel mutiger zu sein, als ihm irgendjemand zutrauen würde. Im Grunde muss er also nur lernen, sich manchmal etwas besser zu behaupten und sich nicht mehr ausnutzen zu lassen. Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein? Vielleicht kann er sich da eine Scheibe von seiner großen Schwester abschneiden. Die ist sicherlich das Stück zu forsch, das er oft zu schüchtern ist.
Ykar ist immer neugierig und wissbegierig. Wie sollte er also wiederstehen, wenn ausgerechnet eine Flugmaschine vom Himmel fällt? Eine flugfähige Maschine zu basteln ist schließlich seit jeher sein heimlicher Traum. Blöd nur, wenn die Flugmaschine und all die anderen fortschrittlichen Maschinen, die plötzlich auftauchen, mit einer Menge Gefahr verbunden sind ...
Als sie klein war, wollte Thena Kämpferin werden. Sie sehnte sich danach, eines Tages glanzvolle Schlachten zu schlagen und eine heldenhafte Soldatin zu werden - ganz wie ihre Mutter. Doch dann verlor sie ihr rechtes Bein und ihre Mutter kehrte nie von der Front zurück. Inzwischen beschäftigen Thena andere Sorgen. Warlsens Hinterhöfe sind kein dankbarer Ort zum Leben, ganz bestimmt nicht für eine einbeinige junge Frau, die auf einen verträumten kleinen Bruder aufpassen muss. Die Arbeit in einer Textilfabrik sollte eigentlich nur eine Notlösung sein, um ein bisschen Geld zu verdienen, aber dummerweise ist sie eine gute Näherin und noch dazu ist es eine Arbeit die ohne schweres Heben, langes Stehen oder erniedrigende Prozesse auskommt. Wenn es drauf ankommt, ist Thena aber auch bereit sich ihre Versorgung zu erstehlen. Bevor sie ihren Bruder verhungern sieht, rennt sie auch auf einem Bein vor den Wächtern davon. Die Beinprothese, die Ykar für sie gebaut hat, ist zwar erstaunlich funktional, aber sie bleibt nunmal eine Prothese aus Schrotteilen und bei ihren waghalsigen Aktionen muss immer wieder das Material dran glauben.
Thena ist stolz - und wird ganz bestimmt niemals Schwäche eingestehen, denn das ist beinahe ein Todesurteil in dieser Stadt. Das heißt auch, dass sie stark für zwei sein muss, denn Ykar zu verlieren, wäre noch viel schlimmer als selbst von Warlsen verschluckt zu werden. Etwas Sicherheit für sie beide, mehr will Thena eigentlich gar nicht. Nur ist Sicherheit in den Hinterhöfen eine Illlusion, besonders wenn neuartige Maschinen die Stadt zu vernichten drohen ...